Sind wasserdichte Smartphones wirklich wasserdicht?

Wasserdichte Smartphones
Wasserdichte Smartphones

Mal eben nicht aufgepasst, schwups, schon ist das teure Smartphone ins Klo gefallen. Zum Glück kann Wasser wasserdichte Smartphones nichts anhaben – ist das richtig?

Früher wurden die Handys immer kleiner und funktionsreicher. Heute werden sie immer größer und ausgefallener. Ein Handy, das kein MP3 Player hat? Heute kaum vorstellbar. Die Industrie muss sich immer wieder neue High-Tech Dinge ausdenken, damit der Absatz deren Marke nicht abnimmt. Mittlerweile ist auch jedes Gimmick zur Perfektion weiterentwickelt (Sprachsteuerung lass ich mal noch außen vor), so dass neue Features und Alleinstellungsmerkmale her müssen.

Wasserdichte Smartphones
Wasserdichte Smartphones

Ständiger Begleiter

Ein Smartphone ist ein „guter Freund“, ein ständiger Begleiter und für viele das halbe Leben. Es beinhaltet die komplette Lieblingsmusik der letzten 10 Jahre, holt die Erinnerungen vom letzten Sommer per Fotoshow zurück und zeigt auf, welche Route man am liebsten zum Joggen nimmt. Das kleine elektronische Gerät ist somit unser Fotoalbum, das Sprachrohr, die Stereoanlage, der Fernseher, das Notizbuch, der Terminkalender, .. es ist der Computer schlechthin. Es ist also kein Wunder, dass dieses zerbrechliche Ding gut geschützt werden sollte. Leichte Kratzer auf dem Display sind dabei gar nicht die großen Probleme. Richtig ärgerlich wird es, wenn das Gerät durch Staub oder Wasser einen Kurzschluss erleidet und das Smartphone nicht mehr an geht. Die mittlerweile sehr smarten Handys sind immer bei uns und wir gehen nicht gehen sanft mit ihnen um. Aus diesem Grund ist es gar nicht mal weit hergeholt, robuste und wasserdichte Smartphones zu produzieren.

IP-Code Schutz-Zertifizierung

Wasserdichte Handys sind im Allgemeinen auch robust und staubdicht. Die Bezeichnung „wasserdicht“ ist wie auch „staubdicht“ kein fester Wert oder gebräuchlicher Indikator. Für den Schutz eines Mobiltelefons wird gibt es spezielle IP-Codes und Normen. Diese IP-Codes geben die Schutz-Zertifizierung an, die wie folgt auf der Robustheits-Skala ausschaut:

Robustheits-Skala

Eine IP-Schutzklasse fängt mit den beiden Buchstaben „IP“ an und steht für International Protection Code und wird von zwei Zahlen (und ggf. noch von einem „K“) gefolgt. So ergeben sich folgende Kombinationen in der Deutschen Fassung (DIN EN 60529) und der internationalen Fassung (DIN EN 60529):

Erste Zahl im IP-Code

1. Zahl 
InternationalDeutschSchutz gegen FremdkörperSchutz gegen Berührung
00ohne Schutzohne Schutz
11Geschützt gegen feste Gegenstände mit Durchmesser ab 50 mmGeschützt gegen den Zugang mit dem Handrücken
22Geschützt gegen feste Gegenständemit Durchmesser ab 12,5 mmGeschützt gegen den Zugang mit einem Finger
33Geschützt gegen feste Gegenständemit Durchmesser ab 2,5 mmGeschützt gegen den Zugang mit einem Werkzeug
44Geschützt gegen feste Gegenständemit Durchmesser ab 1,0 mmGeschützt gegen den Zugang mit einem Draht
5K5Geschützt gegen Staub in schädigender Mengevollständiger Schutz gegen Berührung
6K6Staubdichtvollständiger Schutz gegen Berührung

Zweite Zahl im IP-Code

2. Zahl 
InternationalDeutschSchutz gegen Wasser
00ohne Schutz
11Tropfwasser
22fallendes Tropfwasser, 15° Gehäuse-Neigung
33fallendes Sprühwasser bis 60° gegen die Senkrechte Position
44rundum Spritzwasser
4K rundum Spritzwasser mit erhöhtem Druck
55Strahlwasser aus beliebigem Winkel einer Düse
66starkes Strahlwasser
6K noch stärkeres Strahlwasser unter erhöhtem Druck
77zeitweiliges unter Wasser
88dauernd unter Wasser
9K Wasser bei Hochdruck-/Dampfstrahlreinigung

Wasserdichte Smartphone

Nun haben wir die verschiedenen Schutzklassen kennengelernt und wissen, wasserdicht ist nicht gleich wasserdicht. Dies kennen wir ja eigentlich auch schon von unseren alten Casio Armbanduhren, die zwar beim Bahn-Schwimmen wunderbar funktionierten, jedoch nach einem Sprung vom 5er und dem anschließendem Auftauchen aus 4m Tiefe in die Tonne kommt.

Welche Smartphones sind denn nun wirklich wasserdicht? Zu dieser Klasse gehören unter anderem:

  • Sony Xperia Z
  • NEC Terrain
  • Samsung Galaxy S4 Active
  • Casio Gz’One Commando  4G LTE
  • ZTE Reef
  • Kyocera Hydro Edge

Da sind schon ein paar richtige Boliden dabei, die sicherlich auch die „Steine-Trommel“ von Stone-Wash-Jeans überleben würden. Das Sony Xperia Z kennen bestimmt die meisten aus der farbenfrohen Telekom Werbung, das explizit für die Robustheit und den Wasserschutz wirbt. Sieht eigentlich auch sehr attraktiv aus, doch mich begeistert das Galaxy S4 Active noch mehr, nicht nur allein wegen meiner derzeitigen Liebe – das Galaxy S3, sondern weil ich gelesen habe, dass man mit dem Galaxy S4 Active ebenfalls unter Wasser fotografieren kann.

Fazit

Du musst kein hardcore Bergwerk-Arbeiter oder Taucher sein um die Vorteile von staub- und wasserdichten Smartphones zu schätzen. Ob man nun unbedingt unter Wasser telefonieren muss, will ich mal nicht beurteilen ;) Eins steht aber fest, wer ein wasserdichtes Handy besitzt, ist auf jeden Fall Sekt-Dusche, sowie beim Poolschuppser, wie auch bei einem Donnergewitter auf dem Lieblings – OpenAir Festival gewappnet.

2 Antworten

  1. Benutzerbild von Artur Artur sagt:

    Hallo, was passiert eigentlich, wenn das wasserdichte Handy doch Wasserschäden bekommt, übernimmt das dann der Hersteller?

  2. Benutzerbild von Vanderelbe Vanderelbe sagt:

    Hallo Artur,
    wenn das Handy wirklich wasserdicht ist, also den entsprechenden Standard besitzt und ordnungsgemäßg genutzt wurde, dann muss der Hersteller das übernehmen.

    Ich weiß, dass die DSLR Unterwasserhüllen von namenhaften Herstellern dafür gerade stehen – wenn alles ordnungsgemäß genutzt wurde.

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